Ausstellung Gabriel Stohrer: Wesen – Bilder & Plastiken

Erschienen in der Schwäbischen Zeitung:

Freude am Experimentieren – Gabriel Stohrer aus Sigmaringen zeigt im Kaplaneihaus Werke 40-jährigen Schaffens

Riedlingen – „Wesen“ ist die Ausstellung überschrieben, welche der Kunstkreis `84 Riedlingen am Donnerstag, 13. Oktober, 19 Uhr, mit Werken von Gabriel Stohrer im Kaplaneihaus eröffnet. Es ist ein Querschnitt durch 40 Jahre künstlerischen Schaffens und zeigt die Freude am Experimentieren, daran, Neues, Außergewöhnliches auszuprobieren.

Stohrer wuchs in Sigmaringen auf, widmete sich in seinem Kunststudium an der Accademia di Belle Arti di Carrara in Italien zunächst der Druckgrafik und belegte Design- und Malkurse, so auch in antiken Maltechniken, wechselte dann in die Bildhauerklasse, befasste sich dort mit Bronzeguss, Steinbildhauerei, Plastizieren, schloss 1986 mit dem Diplom ab und arbeitet seither als freier Künstler mit einem zweiten Standbein als Übersetzer und Dolmetscher. Von all dem, womit er sich einst im Studium befasste und seither weiterentwickelte, werden in der Ausstellung in Riedlingen Beispiele gezeigt. Nicht zu übersehen ist eine Leidenschaft zu Insekten, zur Natur, verbunden mit viel Fantasie.

„Nahezu allen grafischen und den meisten plastischen Arbeiten ist die Anhäufung, Reihung und Sammlung von Einzelelementen gemein“, beschreibt er seine Arbeiten. Und so empfangen im Flur Bilder mit vielen kleinen „Pinselflecken“ den Betrachter. Schnell hat er sie aufgebracht, um sie danach weiter zu behandeln. Er arbeitet mit Tinte, wasserlöslicher Tempera und mit Aquarellfarben, hinterlegt durchscheinendes Papier, deckt collageartig ab, überrascht mit Scherenschnitten. Die „Brandbilder“ sind seine Erfindung. Er legt Schablonen auf, verschiebt sie gelegentlich und bearbeitet das Papier mit Heißluft und brennt so der Pflanzen- und Insektenwelt entnommene Motive ein, was gelegentlich sogar plastisch wirkt. Wenn er von „Radierungen“ spricht, meint er das wörtlich. Zu Collagen hat er indisches Papier mit hochwertigen Illustrierten-Fotos unterlegt, mit dem Radiergummi bearbeitet und ausgeschnitten.

Frappierend sind seine Plastiken, Bronzen, entstanden mit Frottagen, aber auch Filigranes aus dem Material oder als „nichttauglicher Flugapparat“ ein Werk aus Bambusröhren und zartem Japanpapier. Wenig vermutet werden hinter den Fantasie-Tieren bearbeitete Kokosnussschalen, Agaven oder Palmen. Gerne arbeitet er mit Marmor, gestaltet ihn auch dünnwandig und schafft dank heiß gebogener Bambus-Zweige Fantasievolles.

In einem Künstlergespräch mit dem Kunstkreis-Vorsitzenden Dr. Berthold Müller wird Gabriel Stohrer bei der Vernissage Einblick in sein Schaffen geben. Musikalisch gestaltet wird sie von der Querflöten-Lehrerin an der Conrad Graf-Musikschule Lisa Keaton-Sommer und ihren Schülerinnen Nora Fisel und Ronja Rieger.

Die Ausstellung „Wesen“ von Gabriel Stohrer ist bis 6. November freitags und samstags von 15 bis 17 Uhr im Kaplaneihaus in der Kirchstraße 2 in Riedlingen zu sehen, sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Von Waltraud Wolf

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